Montag, 31. Januar 2011

Konzertbericht__Geneviéve Pasquier, Dogpop und Lambitani in Erlangen am 29.01.2011

Nachdem man an der Kasse von einem niedrigeren Eintrittspreis als angekündigt überrascht wurde, wusste man drinnen ziemlich schnell, warum. Denn die angekündigten Tonal y Nagual waren nicht da und von Dogpop nur 50% anwesend. Dafür sollte es immerhin ein improvisiertes Set von Lambitani geben. Das hat uns jedoch ehrlich gesagt gar nicht so sehr gestört. Hauptsache Madame Pasquier ist am Start. Und Lambitani sind ja zumindest interessant.

Es begann also Dogpop, aka Dan Courtman (Thorofon) mit freundlicher Unterstützung von dreiunddreisig Komma Periode drei Prozent von M.A.O. mit einem sehr unterhaltsamen Auftritt. Zu Beginn wurde eine überdimensionierte Enter-Taste aus Pappe gedrückt, um das Konzert zu starten. Danach gab es wirklich gute Elektronik auf die Ohren.

Da ich bis dato noch nicht allzu viel kannte, war ich sehr positiv überrascht. Treibend und amüsant. Das wurde dazu passend mit unterschiedlichen Figuren usw. aus Pappe unterstützt, wie man auf einem Bild hier sehen kann. Ebenfalls gut zu sehen ist hier auch die Maske von Dan Courtman, die anfangs doch etwas irritierte.

Als nächstes spielte Lambitani. Interessanterweise mit komplett anderer Musik als von mir erwartet. Ich kenne das Projekt eher als ruhig und textlich bisweilen obskur. Hier war jedoch eher ein Techno-Liveset zu hören. Nicht schlecht, aber ein bisschen zu lang. Bei solchen Jam Sessions, bei denen man selbst allein an den Reglern steht, neigt man zur Monotonie. Das letzte Stück war dann allerdings eines ihrer schrägen Stücke: Romantik (vom aktuellen Labelsampler). Schön das jetzt mal live gehört zu haben.

Als grandioses Finale kam natürlich Geneviéve Pasquier. Obwohl es ein sehr spartanischer Auftritt war, der mit nur wenigen Lichteffekten und keinerlei sonstigen Visuals auskam, wusste sie absolut zu Überzeugen. Sie stand stilsicher gekleidet auf der Bühne allein im Mittelpunkt. Im Hintergrund stand noch Dan Courtman an den Maschinen.

Während des Konzertes wirkten ihr Gesang (auch live eine tolle Stimme) und die attraktiven Bewegungen. Zusammen mit dem Sound, der maßgeblich auf dem Material ihrer neuen EP "Handle With Care" basierte, welche auf UMB Kollektiv erschienen ist, ergab das eine sehr schöne Einheit. Wobei  jedoch von den Industrial-Anleihen, die sie früher gelegentlich hatte, leider nichts mehr übrig ist. Den Sound kann man als astreinen Dark-Elektro bezeichnen, den man in dieser Qualität leider nur noch sehr selten in der Gothic-Szene hört. Hier geht es auch nicht um irgendwelches dämlich gepose, sondern um ehrliche, gute Musik. Ich bin beeindruckt.

Weitere Bilder vom Abend findet ihr hier.

Mittwoch, 26. Januar 2011

12.03.11__Dark Dance mit Nin Kuji und Frl. Linientreu in Lahr

Das vierteljährlich stattfindende Dark Dance Treffen im badischen Lahr ist dieses Mal sicherlich auch für die Leser von ElektroniKonsum interessant. Neben Combichrist, Mortus, Blitzmaschine und Xotox spielen auch die Industrial-Acts Nin Kuji und Frl. Linientreu.

Einlass 19 Uhr, Vorverkauf 27,- EUR, Abendkasse 32,- EUR.

Montag, 24. Januar 2011

Rezension__Antracot/Screloma - Live in Salzburg 10.10.2008

Die Liveaufnahme dieser CD, die auf dem Sublabel Steinklang 7 erschienen ist, entstammt dem Konzert zur feierlichen Eröffnung des Steinklang-Plattenladens. Die Stücke 1 bis 3 stammen vom bayerischen Projekt Antracot, die weiteren 4 - 8 von dem Japaner Screloma.

Antracot beginnt gleich mit einem ziemlich langen Track, der für die folgenden beiden repräsentativ ist. Insgesamt finde ich alle 3 recht langatmig und unspektakulär. Auch wenn einem der Lärm aufs heftigste um die Ohren gehauen wird. Durchaus interessant ist, dass sie sehr maschinell klingen, allerdings trotzdem synthetisch. Ein irgendwie nicht greifbarer Sound.

Zu Screloma ist es ein fast nahtloser Übergang. Wobei jedoch ziemlich schnell die Unterschiede klar werden. Es wird heftiger, brutaler. Eine verzerrte Stimme kommt dazu.

Gleich der erste Track (die 4) wirkt durch das ruhige Dröhnen fast ein wenig hypnotisch. Das übrige "gekrächze" lenkt davon überraschend wenig ab. Wäre er insgesamt nicht so aufwühlend, könnte man ihn fast als meditativ bezeichnen. Live war das sicherlich noch beeindruckender.

Bei 6 und 7 sind dann tatsächlich auch noch Rhythmen erkennbar. Allerdings nicht als dominierendes Element. Eine angenehme Abwechslung. Ich brauche immer wieder einen Rhythmus, an dem ich mich fest halten kann und der dem ganzen häufig noch etwas mehr Schwung und Gehalt gibt.

Insgesamt ziemlich harter Tobak, welcher definitiv Geschmackssache ist. Außerdem muss man dafür in der richtigen Stimmung sein. Sonst klappt das nicht.

Dienstag, 18. Januar 2011

08.03.11__Thorofon, Red.Chamber, The On/Off Corporation in Wien

Ein Dienstag im März bringt keine Frühlingsklänge in die Donaustadt, sondern viel massivere Klangkulissen. Denn dann spielen Thorofon, Red.Chamber, The On/Off Corporation im Rhiz in Wien. Interessanterweise decken diese 3 Künstler mehr als nur 3 Musikstile ab. Zu hören gibt es an diesem Abend Industrial, Noise, EBM, Dark Ambient und wenn man will, fallen einem zu den Bands sicherlich noch mehr Kategorien ein. Langweilig sollte es also nicht werden. Beginn ist um 21 Uhr.

Montag, 17. Januar 2011

Rezension__Thorofon - Maximum Punishment Solutions / Littleton

Auf dem Wiener Label Klanggalerie ist jetzt das erste Album von Thorofon aus dem Jahr 1997 mitsammt weiterer Tracks wiederveröffentlicht worden. Die CD enthält dabei nicht nur das Album "Maximum Punishment Solutions" sondern auch den unveröffentlichten Track "Fearless", einen Samplerbeitrag (""Wasted Species") und die 7" "Littleton" von 1999. Obwohl der Inhalt also von insgesamt 4 verschiedenen Tonträgern stammt, passen sie alle doch sehr gut zusammen und machen in dieser Zusammenstellung absolut Sinn.

Das Album beginnt (natürlich) düster, schleppend, geheimnisvoll und vielversprechend. Die Versprechungen werden in der Folge auch eingehalten. Auch wenn es teilweise relativ rhythmusbefreit zu geht, treibt der Sound durch die Tiefe doch an. Ich halte es insgesamt für recht gediegenen Noise, allerdings nie harmlos. Denn bisweilen sind selbstverständlich auch brachiale Geräusche zu hören, die einen spontan mal wieder in ganz andere Richungen denken und fühlen lassen.

Dieser  spezielle analoge Thorofon-Klang ist bereits hier zu erkennen. Ein Klang, der auf den späteren Veröffentlichungen weiter ausgearbeitet wurde und nach der Wiederbelebung des Projektes im vergangenen Jahr, hoffentlich noch weiter entwickelt wird.

Kurz und gut: Industrial in bester 90er-Jahre Manier. Bereit für eine Vorstellung im hauseigenen Kopfkino.

Donnerstag, 13. Januar 2011

29.01.2011_The Night Of The Mighty Ant in Moers

Noch ein interessanter Termin an diesem Tag. Im Bollwerk 107 in Moers spielen einige ant-zen Künstler live:

- Hypnoskull
- Morgenstern
- Punch Inc.
- Nin Kuji
- Mono Amine

Einlass ist um 20 Uhr. Eintritt kostet lediglich 12 EUR. Karten gibt es z.B. hier.

Donnerstag, 6. Januar 2011

ElektroniKonsum bei Facebook

Seit heute hat ElektroniKonsum auch eine Facebook-Seite. So könnt Ihr euch noch bequemer informieren lassen, wenn ein neuer Beitrag verfügbar ist.

Einfach auf die Facebook-Seite gehen und "gefällt mir" klicken. Aber Ihr kennt das Prozedere ja sicherlich.

29.01.11__10 Years of Transmission Part II in Erlangen

Nachdem im Dezember der erste Teil mit 3 UMB Labelmates statt fand, sind Ende Januar die nächsten 3 Künstler an der Reihe. Veranstaltungsort ist wieder das Omega in Erlangen. Wie sich beim letzten Konzert herausstellte, eine wirklich gut geeignete Lokalität für solch eine Art von Sound.

Spielen werden Geneviéve Pasquier, Dogpop und Tonal Y Nagual. Der Sound wird also weniger "streng" sein als beim ersten Teil. Hier gibt es eher Noisepop und Elektro zu hören. Allerdings mit dem klaren Hang zu düsteren Sounds und Themen und einer gehörigen Portion Humor (z.B. Dogpop).

Einlass ist um 21 Uhr. Eintritt kostet im VVK 12 EUR, AK 14 EUR. Bestellen kann man die Karten unter order@umbkollektif.com.

Mittwoch, 5. Januar 2011

Rezension__Haus Arafna - You

Nach 7 langen Jahren ist im Dezember endlich wieder ein neues Studioalbum von Haus Arafna auf deren eigenem Label Galakthorrö erschienen. Wie bei ihrem Label üblich gibt es eine limitierte Vinylversion, die jedoch schon ausverkauft ist, und natürlich eine unbegrenzte CD-Auflage.

Mein Eindruck nach dem ersten durchhören war ehrlich gesagt nicht ganz so gut. Man muss sich erst etwas rein hören. Doch nach mehrmaligem Hören gefällt mir das Album sehr gut und ich bin davon ziemlich begeistert. Es ist etwas anders als seine Vorgänger.

Es fängt mit den ersten beiden Stücken erst einmal relativ ruhig an. Das zweite erinnert mich fast ein wenig an Elektronikpop, was wahrscheinlich vor allem an dem Beat liegt. Krach ist hier auf jeden Fall nicht zu hören. Danach geht es schon deutlich mehr in die gewohnte Arafna-Richtung. Als viertes kommt das wirklich großartige Titelstück "You", das keine Wünsche offen lässt. Ein catchy Rhythmus, verzerrtes Geschrei sowie eine dichte und düstere Atmosphäre.

Insgesamt gesehen ist das Album wirklich Abwechslungsreich, wird jedoch durch den typischen analogen Haus Arafna-Sound gut zusammen gehalten. Der Sound ist etwas zahmer geworden. Der Lärm ist jedoch nach wie vor, allerdings wohl dosiert, vorhanden. Einige Stücke erinnern stark an das Nebenprojekt November Növelet. Nur dass hier Mr. Arafnas Stimme zu hören ist.

Sonntag, 2. Januar 2011

29.01.11__Heimliche Welt in Köln

An diesem letzten Samstag im Januar findet die Partyreihe "Heimliche Welt" im La Lic in Köln statt. Zu hören gibt es an diesem Abend Neofolk/Apocalyptic Folk, Military/Martial, Industrial, Neoklassik und ähnliches. Beginn 22 Uhr, Eintritt 4 EUR.