Vergangenen Samstag fand im Omega in Erlangen der erste Teil der Geburtstagsfeier "Ten Years of Transmission" des Weidener Labels UMB statt. Der zweite Teil folgt Ende Januar am gleich Ort. Dieses mal waren die "Labelmates" Thorofon, das Melodic Abortion Orchestra und Kommando am Start.
Den Anfang machte Kommando (Dan von Thorofon). Ein sehr "noisy" Projekt, das vor allem in der Klangerzeugung sehr experimentell ist. So war z.B. der gute alte Bohrer (bzw. in diesem Fall ein Akkubohr-schrauber um genau zu sein) dabei. Noch interessanter war jedoch die Konstruktion mit dem Plattenspieler und der präparierten Platte. Damit wurde ein kratzender Rhythmus erzeugt. Die Darbietung hatte einen ausgesprochenen Jam Session-Charakter und wirkte dadurch trotz dem strengen Sound gar nicht so schwer. Ein interessanter Start in den Abend.
Danach folgte das Melodic Abortion Orchestra (M.A.O.) das einen etwas anderen Weg eingeschlug. Ein durchaus poppiger und grooviger Elektrokrach, der zu überzeugen wusste. Ihre Darstellung (die Klamotten und die bemalte "Musikbank") und die Bühnenshow hatte ein bisschen was von Kunststudium, also im positiven Sinn. So zum Beispiel das Klettern durch einen Bilderrahmen mit anschließender Portraitbildpose.
Der Sound scheint sich übrigens zu dem Livealbum "Electric Pleasures" aus dem Jahr 2008, das es im Netz kostenlos zum herunterladen gibt, deutlich verändert und weiterentwickelt zu haben. Er ist sehr viel rhythmischer, treibender und grooviger. Und damit meiner Meinung nach auch besser.
Als letztes spielte natürlich der Hauptact Thorofon. Ihr erstes Konzert nach der "Wieder-belebung" der Band. Um es gleich vorweg zu sagen: Es war ein wirklich großartiger Auftritt! Hier hat alles gestimmt.
Drei unterschiedliche Charaktere, von denen jeder eine Facette des Thorofon-Sounds durch seine Präsenz und sein Verhalten repräsentiert: Der Sänger (aka Dan Courtman aka Kommando) als sachlicher, aber energetischer und führender Part, Genevieve Pasquier als als der ruhende, konzentrierte, aber auch reizende Pol und der, sagen wir, Drummer als der unkontrollierte, Wahnsinnige, der alles bis zum Letzten aus sich heraus holt.
Industrial in Reinform. Noisy, schmerzhaft, rhythmisch, treibend...
Weitere Bilder des Abends findet Ihr hier.
Dienstag, 21. Dezember 2010
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