Nachdem man an der Kasse von einem niedrigeren Eintrittspreis als angekündigt überrascht wurde, wusste man drinnen ziemlich schnell, warum. Denn die angekündigten Tonal y Nagual waren nicht da und von Dogpop nur 50% anwesend. Dafür sollte es immerhin ein improvisiertes Set von Lambitani geben. Das hat uns jedoch ehrlich gesagt gar nicht so sehr gestört. Hauptsache Madame Pasquier ist am Start. Und Lambitani sind ja zumindest interessant.
Es begann also Dogpop, aka Dan Courtman (Thorofon) mit freundlicher Unterstützung von dreiunddreisig Komma Periode drei Prozent von M.A.O. mit einem sehr unterhaltsamen Auftritt. Zu Beginn wurde eine überdimensionierte Enter-Taste aus Pappe gedrückt, um das Konzert zu starten. Danach gab es wirklich gute Elektronik auf die Ohren.
Da ich bis dato noch nicht allzu viel kannte, war ich sehr positiv überrascht. Treibend und amüsant. Das wurde dazu passend mit unterschiedlichen Figuren usw. aus Pappe unterstützt, wie man auf einem Bild hier sehen kann. Ebenfalls gut zu sehen ist hier auch die Maske von Dan Courtman, die anfangs doch etwas irritierte.
Als nächstes spielte Lambitani. Interessanterweise mit komplett anderer Musik als von mir erwartet. Ich kenne das Projekt eher als ruhig und textlich bisweilen obskur. Hier war jedoch eher ein Techno-Liveset zu hören. Nicht schlecht, aber ein bisschen zu lang. Bei solchen Jam Sessions, bei denen man selbst allein an den Reglern steht, neigt man zur Monotonie. Das letzte Stück war dann allerdings eines ihrer schrägen Stücke: Romantik (vom aktuellen Labelsampler). Schön das jetzt mal live gehört zu haben.
Als grandioses Finale kam natürlich Geneviéve Pasquier. Obwohl es ein sehr spartanischer Auftritt war, der mit nur wenigen Lichteffekten und keinerlei sonstigen Visuals auskam, wusste sie absolut zu Überzeugen. Sie stand stilsicher gekleidet auf der Bühne allein im Mittelpunkt. Im Hintergrund stand noch Dan Courtman an den Maschinen.
Während des Konzertes wirkten ihr Gesang (auch live eine tolle Stimme) und die attraktiven Bewegungen. Zusammen mit dem Sound, der maßgeblich auf dem Material ihrer neuen EP "Handle With Care" basierte, welche auf UMB Kollektiv erschienen ist, ergab das eine sehr schöne Einheit. Wobei jedoch von den Industrial-Anleihen, die sie früher gelegentlich hatte, leider nichts mehr übrig ist. Den Sound kann man als astreinen Dark-Elektro bezeichnen, den man in dieser Qualität leider nur noch sehr selten in der Gothic-Szene hört. Hier geht es auch nicht um irgendwelches dämlich gepose, sondern um ehrliche, gute Musik. Ich bin beeindruckt.
Weitere Bilder vom Abend findet ihr hier.
Montag, 31. Januar 2011
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