Samstag, 5. Februar 2011

Rezension__Atrox - Dear Great Leader

Das aktuelle Atrox-Album "Dear Great Leader" ist auf dem Steinklang Sub Label "Steinklang 7" erschienen. Wie bereits zum (Neu-)Start des Labels berichtet, kostet jede Veröffentlichung lediglich 7 EUR. Ein guter Preis für gute Musik. Denn insgesamt ist es ein wirklich gutes und abwechslungsreiches Album. Manch früheres Album von Atrox gefällt mir insgesamt gesehen nicht so gut wie dieses.

Schon der Beginn des Albums ist sehr interessant und schräg. Denn man wird mit einem nordkoreanischen Militärmarsch begrüßt, der dann nahtlos in Noise in bester Atrox-Manier über geht. Mit dem "großen Führer", der im Titel dieser CD angesprochen wird, ist nämlich der Diktator Kim Jong Ill gemeint. Dementsprechend ist auf dem Cover auch eine Soldatin in einer nordkoreanischen Militäruniform zu sehen.

Das erste, recht lange Stück (über 15 min.), besteht also aus zwei Teilen. Dazu folgt später noch der dritte und letzte Teil. Wobei dieser letzte Teil abermals zu Überraschen weiß. Hier ist lediglich eine ziemlich grelle Kinderstimme zu einer Ziehharmonika zu hören. Allerdings zu einer recht schönen Melodie.

Dazwischen kommt "Taepodong-2", der Name einer Rakete, die 2009 vermutlich erfolgreich von Nordkorea gestartet werden konnte und 1000 kg Sprengstoff bis zu 6.700 km weit transportieren können soll. Demnach hört es sich auch ein wenig wie die Spannung vor einem Raketenstart an. Ein langsamer aber heftiger Beat zu lärmenden Geräuschen, die sich immer weiter steigern. Danach kommt das recht gleichförmige "Isolation".

Im Anschluss an die folkloristische Einlage bekommt man wieder einen heftigen, schnellen Beat zu hören, in dessen Vordergrund jedoch wieder koreanisch zu hören ist. Dieses mal eine Rede und ein Sample mit Gesang.

Die Nummer 6 ist ehrlich gesagt nicht weiter erwähnenswert. Darum direkt zur 7, in dem ein hubschrauberähnliches dröhnen aus den Boxen schallt. Diese Geräusche, die schwer an militärische Fortebewegungsmittel erinnern, kommen später in dem Stück "Prison Camp 22" noch mal konzentriert vor. Für mich hört sich das an wie ein Manöver, an dem Flugzeuge, Hubschrauber und eine ganze Menge Soldaten beteiligt sind. Es sind laute Befehle und ein großes Durcheinander vernehmbar.

Zum Schluss fällt das Album dann leider etwas ab. Die Musik ist nicht mehr ganz so spannend. Dennoch fällt mein Fazit insgesamt absolut positiv aus. Es ist abwechslungsreich und intensiv.

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