Interessante Veröffentlichung des Künstlerkollektivs (Label, Band, Bilder, Vinyl Etchings...) Doc Wör Mirran aus Franken auf deren Sublabel Hand-made. Von der Anzahl der Stücke her ist es eigentlich nur eine EP. Allerdings bringen es diese vier Lieder auf die stattliche Spielzeit von 71 Minuten. Man sollte sich also Zeit nehmen.
Thema der Veröffentlichung bzw. die Inspiration dafür waren die Bücher "Walden" von Henry David Thoreau und B. F. Skinner's "Walden Two". In diesen Büchern geht es um eine utopische Welt in der kein Geld mehr existiert, es keine Banken, Manager und "CEOs" mehr gibt. Eine Welt, in der jeder auf den anderen achtet, Kunst zu erschaffen geschätzt wird, sich die Menschen um die Kinder kümmern, sie lieben und diese nicht mehr hungern müssen. Hört sich gut an. Wie die CD, die der Soundtrack zu dieser Welt sein soll.
Nachdem durch das schöne, bunte, aber vielleicht nicht ganz fröhliche Bild auf dem Cover bereits gewisse Erwartungen an die Musik geweckt wurden, werden diese direkt im ersten Stück auch bestätigt. Es geht ruhig los. Die Klänge erinnern etwas an ein Windspiel auf der Veranda. Zusammen mit einem dezenten geblubber, das von dem Fluss stammen muss, der unweit des Hauses vorbeifließt. Klingt nach einem gemütlichen Tag.
Nummer Zwei ist da schon etwas anders. Hier wird es recht "noisy". Das scheinen mir dann doch eher noch die Schwierigkeiten zu sein, die der Übergang in solch eine Utopie zweifelsohne mit sich bringt. Ein sehr dichter und intensiver Klangteppich. Durch die Monotonie fesselnd und hypnotisch. Angenehmer Noise Sound.
Danach folgt das mit knapp 40 Minuten eindeutig längste Stück. Dafür ist es auch das Abwechslungsreichste. Alle sieben Minuten. Irgendwie eine EP in der EP? Interessant allemal. Hört sich an wie ein kompletter Tag in dieser Utopie. Der Alltag scheint dort gut zu bewältigen zu sein.
Zum Schluss wird es ein kleines bisschen schroffer, dennoch versöhnlich.
Eine gute CD für daheim. Allerdings eignet sie sich auch gut zum Autofahren, damit man sich etwas weniger über den Alltag auf unseren Straßen aufregt. Ich habe das bereits selbst ausprobiert.
Mittwoch, 20. November 2013
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